Wie bereits in unserem Blogartikel „Internationalisierung von Webseiten – Ein Überblick“ angesprochen, gibt es einige Schritte, welche vor bzw. im Rahmen der Internationalisierungsstrategie angegangen werden müssen, bevor es an die eigentliche Umsetzung geht.
In diesem Blogartikel gehen wir speziell auf die 5 Phasen ein, welche bei der Umsetzung einer internationalen Webseite durchlaufen werden müssen, um diese erfolgreich zu etablieren.
Manche mögen sich wundern, weshalb es ein Konzept und damit verbundenes Phasenmodel benötigt, um die Internetpräsenz zu internationalisieren und wieso nicht „einfach losgelegt werden kann“. Die Gründe für eine Internationalisierungsstrategie mögen banal klingen, sind aber keineswegs zu unterschätzen:
Eine Basis für alle Involvierten ist das A und O einer jeden Internationalisierung. Durch eine klare Zielmarktdefinition, klare Abstimmungsprozesse und klar definierte Zuständigkeitsbereiche werden extra Schleifen vermieden und jeder weiß, was zu tun ist. Missverständnisse können vermieden, extra Zeitpuffer eingeplant und eine bessere Kommunikation garantiert werden. Zugleich werden von Anfang an etwaige Internationalisierungsmöglichkeiten durchdacht, wodurch Änderungen und Anpassungen im Nachgang vermieden werden und somit Kosten eingespart werden.
Durch ein durchdachtes Konzept zur Umsetzung einer internationalen Webseite, werden auch entsprechende interne wie externe Kosten bestmöglich genutzt und gleichzeitig eingespart. Denn durch klare Zuständigkeitsbereiche und einen vordefinierten Zeitablauf, können alle notwendigen Beteiligten reibungslos arbeiten. Beispielsweise können interne Mitarbeiter des Marketings bei freien Kapazitäten direkt unterstützen, sodass keine zusätzlichen externen Ressourcen benötigt werden.
Durch die klare interne wie externe Zuständigkeitsverteilung können Publizierungsprozesse optimal ablaufen. Beispielsweise können externe Übersetzungsdienstleister vorab über jegliche relevanten Vorgaben informiert werden, erhalten schnellstmöglich alle notwendigen Inhalte und können sich direkt an die entsprechenden Umsetzungen machen. Gleichzeitig wissen Content Manager über den Zeitplan Bescheid und können entsprechend schnell die übersetzten Texte in das System einpflegen.
Umso besser die Internationalisierungsstrategie im Voraus definiert ist, sich an Zeitangaben gehalten wird und eventuell auftretende Herausforderungen miteinkalkuliert werden, umso schneller können übersetzte Inhalte veröffentlicht werden, da somit Unstimmigkeiten vermieden und ein reibungsloser Ablauf umgesetzt werden kann.
Nachfolgend werden die 5 Phasen der Internationalisierung einer Webseite sowie die entsprechenden Prozesse und Aufgaben betrachtet. Zudem können grobe Zeitaufwendungen eingesehen werden und ein grober Ablaufplan wird exemplarisch dargestellt. Dies gilt nur als Richtwert und muss je nach Unternehmensgröße, Ressourcen, Produkten und / oder Dienstleistungen angepasst werden.
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Der 2-Tages-Workshop sollte nach Möglichkeit am Hauptsitz der Firma stattfinden und alle relevanten Personengruppen involvieren. Intern sind dies die Geschäftsführung, das Marketing, der Vertrieb, das Produktmanagement sowie der Service und Support. Externe Ressourcen wären in dieser Phase das Consulting und ebenfalls Produktmanager.
Ziel ist die Betrachtung der Ist-Situation wie auch der Soll-Situation der Märkte, sodass die relevanten Zielmärkte definiert werden. Die Ergebnisse dieser Phase bilden die Basis für alle weiteren Überlegungen und Entscheidungen.
1. Zielmärkte | Ist-Situation
2. Zielmärkte | 5-Jahres-Ausblick
3. Ansprechpartner der Zielmärkte (Vertrieb, Service, Support)
4. Produkt- / Dienstleistungsportfolio pro Zielmarkt
5. Ersatzteilservice Portfolio pro Markt (Rückwirkend bis Jahr X)
6. Service und Support pro Markt
7. Rechtliche Situation pro Markt
8. Zielmärkte | Touchpoints der Ist-Situation
9. Zielmärkte | Touchpoints für 5-Jahres-Ausblick
10. Ansprechpartner der Zielmärkte (Vertrieb, Service, Support)
11. Produkt- / Dienstleistungsportfolio pro Zielmarkt | Brand- und / oder Produktmarkt
12. Ersatzteilservice Portfolio pro Markt | Plattformen in den Zielmärkten (Rückwirkend bis Jahr X)
13. Service und Support pro Markt | Kommunikations-Channels der Zielmärkte
14. Domain-Strategie (auf Basis der zuvor erarbeiteten Ergebnisse)
Um bestmögliche Suchmaschinensuchergebnisse zu erreichen, eine gute Performance zu garantieren und die in Phase 1 definierten Zielmärkte erfolgreich zu bespielen, ist eine umfassende Webseiten Analyse und die damit verbundene Feststellung der Kennzahlen unbedingt notwendig.
Hierbei stehen die internen und externen Produktmanager im engen Kontakt, um zu gewährleisten, dass alle relevanten Informationen bezüglich Heimatmärkten, Zielmärkten, Produkten sowie Dienstleistungen vorhanden sind. Darauf basierend wird eine Keyword Analyse durchgeführt, um die besten Stichworte zu den Produkten / Dienstleistungen zu finden und die eigene Webseite betrachtet, um gegebenenfalls Optimierungspotenziale zu erkennen. Zusätzlich ist eine Analyse von durchschnittlich drei Mitbewerbern sowie Fachhändlern empfehlenswert.
Basis für den Workshop und die Internationalisierungsstrategie in der dritten Phase bilden die erhaltenen Analyseergebnisse aus Phase 2. Diese werden zunächst präsentiert und erörtert, um daraufhin die Internationalisierungsstrategie abzuleiten.
Bestandteile der technischen Aspekte der Strategie sind unter anderem die Content- sowie Kampagnenplanung, welche auf den analysierten Keywordsets und den definierten Funktionen und Services pro Markt beruhen. Um die späteren Seiteninhalte und Kampagnen aufsetzen zu können, darf eine entsprechende Informationsarchitektur pro Markt nicht fehlen. Dies bedeutet, dass ein voll-funktionsfähiges Content Management System (CMS) gewählt werden und gegebenenfalls angepasst werden muss. Wichtig hierbei ist, dass beispielsweise Beschreibungstexte nicht im Quellcode fest kodiert werden dürfen, länderspezifische Datumsformate hinterlegt sein müssen und eine sprachabhängige Oberflächengestaltung vorliegt. Die Summe dieser Faktoren ergibt die Internationalisierungsstrategie. Darauf basierend werden entsprechende Aufgaben intern wie extern verteilt.
Sobald die Webseite und das zugrundeliegende CMS internationalisiert sind, können Benutzer und die entsprechenden Rechte- und Rollenverteilungen für die künftige Pflege zugewiesen werden. Gleichzeitig werden Zeitpläne für das Übersetzen, das Einpflegen der neuen Seiteninhalte oder auch etwaige SEO-Anpassungen festgelegt sowie eine Priorisierung der einzelnen Märkte definiert. Anschließend geht es an die Qualitätssicherung: Sind die Seiten- und Informationsstruktur eingehalten und alle Seiten mit Inhalt befüllt worden, funktioniert die Sprachumstellung auf allen Seiten, gibt es Links, welche fehlerhaft verknüpft wurden und so weiter. Abschließend erfolgt die Abnahme der Internationalisierung.
In der letzten Phase der Internationalisierungsstrategie von Webseiten werden alle Änderungen, welche in der vierten Phase seitens des Unternehmens genannt wurden, umgesetzt. Letzte technische Überprüfungen und Ausbesserungen werden vorgenommen, sodass die einzelnen Webseiten pro Zielmarkt oder Sprache online genommen werden.
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